Es ist vergleichsweise einfach, die Absenderadresse in E-Mails zu fälschen. Man darf dieser Information deshalb auch nicht uneingeschränkt vertrauen. In diesem Beitrag zeigen wir, wie man im Verdachtsfall mit unterschiedlichen Mailprogrammen auf die erweiterten Informationen, die in Emails vorhanden sind, zugreifen kann.
Sender, die vorgeben, Mitarbeiter der Uni-Mainz zu sein.
Received: from e16-1c.zdv.Uni-Mainz.DE ([fe80::c654:44ff:feea:90c6]) by
e16-1c.zdv.Uni-Mainz.DE ([fe80::c654:44ff:feea:90c6%17]) with mapi id
15.01.2242.008; Mon, 10 May 2021 12:30:41 +0200
Die "Received from"-Adresse endet auf Uni-Mainz.DE. Es müssen sogar alle "Received from"-Adressen auf Uni-Mainz.DE enden. So weit, so gut. Achten Sie trotzdem auch auf andere Hinweise, die auf Betrug hindeuten können.
In dieser E-Mail wurde der Empfänger mit einem angeblichen Video von seiner Webcam erpresst. Der Erpresser hat es außerdem so aussehen lassen, als käme die E-Mail von dem eigenen Konto des Empfängers. Er hat ein Lösegeld gefordert, damit das Video gelöscht wird.
Received: from static.vnpt.vn ([14.166.125.133]) by ironport-2.zdv.net with ESMTP; 25 Jan 2021 01:47:33 +0100 From: <wwwa1@uni-mainz.de> To: <wwwa1@uni-mainz.de>
Sender, die vorgeben, aus Deutschland zu kommen.
In dem folgenden Beispiel wurde die "From"-Adresse gefälscht - der Absender gibt sich als Max Muster aus, mit einer deutschen Email-Adresse, die entsprechend auf ".de" endet. Die letzte "Received" Zeile offenbart jedoch, dass der Absender in Italien sitzt, da die Adresse auf ".it" endet.
Received: from eis.libero.it ([213.209.6.254]:52510 helo=oxapps-36-165.iol.local) by sub1.freenet.de with esmtpsa (ID minprivatm@fn.de) (TLSv1.2:ECDHE-RSA-AES128-GCM-SHA256:128) (port 465) (Exim 4.92 #3) id 1lVgrC-0002vB-6R; Sun, 11 Apr 2021 22:38:58 +0200 Date: Sun, 11 Apr 2021 22:38:57 +0200 (CEST) From: Max Muster <minprivatm@fn.de>
Bei Verdacht, die Domain von Absender und Mail-Server vergleichen
In dem nächsten Beispiel geht es konkret um eine E-Mail von der GSI. Aber auch ganz allgemein erwarten Sie, dass der Domain Teil der Absender-Adresse übereinstimmt mit der Internet-Adresse des Mail-Servers in der letzten "Received" Zeile. Die E-Mail Adresse von der GSI endet vermutlich auf @gsi.de. Entsprechend wollen Sie Domain "gsi.de" auch in der "Received" Zeile sehen:
Received: by tplx99.gsi.de (Postfix, from userid 4711) id DDE01607F9; Thu, 4 Feb 2021 09:26:23 +0100 (CET)
Thunderbird
Zuerst auf die Schaltfläche "Mehr" drücken, dann "Quelltext anzeigen" anklicken. STRG+U ist der Hotkey hierfür.Man kann sich die Kopfzeilen auch immer anzeigen lassen. Dafür ganz oben auf Ansicht -> Kopfzeilen -> Alle klicken. Falls die Schaltflächen oben nicht da sind können diese mit der "Alt"-Taste herbeigerufen werden.
Mac Mail
Im App-Menü am oberen Bildschirmrand "Darstellung" anklicken.
Im nächsten Kontextmenü auf "E-Mail" zeigen um ein weiteres Menü aufzuklappen.
Nun zu "Reine Datei" navigieren und auswählen. Alternativ kann das Fenster auch mit ⌥⌘H (alt + command + H) geöffnet werden.
Outlook
Verdächtige Mail mit Doppelklick in einem neuen Fenster öffnen. Im Menü -> Datei -> Eigenschaften
ODER:
Auf das Markierte Symbol klicken
Tipp: Das gesamte Textfeld markieren und in einen Editor einfügen um die komplette Kopfzeile anzusehen.
Outlook im Web
Die fragwürdige E-Mail mit der rechten Maustaste anklicken, dann "Nachrichtendetails anzeigen" auswählen.